Leichtbau in Estland
- Stoffleichtbau, hybrider Leichtbau, Formleichtbau, Bionik, additive Fertigungsverfahren, 3D-Druck, funktionsintegrierter Leichtbau...
Geschäftsanbahnung im Rahmen des BMWK-Markterschließungsprogramms für KMU
Orte: Tallinn, ggf. Tartu, Narva oder Kohtla Järve
Zeit: 13. bis 17.5.2024
Anwendungsbranchen u.a.:
- Maschinen- und Anlagenbau
- Fahrzeugindustrie
- Luft-und Raumfahrt
- Medizintechnik
- Baubranche
uvm.
Produkte und Dienstleistungen u.a.:
- Leichtbauwerkstoffe (CFK, GFK, biogene und zellulare Werkstoffe, Verbundmaterialien, technische Textilien etc.)
- Additive Fertigung (3D-Druck, LOM, SLM, LPBF etc.)
- Weitere Fertigungsverfahren (Bearbeiten, Trennen, Be-schichten, Fügen, Umformen etc.)
- Verwertungstechnologien (Materialtrennung, Recycling)
- Design Optimierung
- Anlagenbau und Automatisierung
- Sensorik
- Mess-, Test- und Prüftechnik
- Modellierung und Simulation
Sollten Sie nicht sicher sein, ob sich Ihr Produkt / Ihre Dienstleistung für eine Teilnahme am Projekt eignet, sprechen Sie uns bitte an!
Kosten: 500 – 1.000 Euro (abhängig von Unternehmensgröße, s.u.)
Vom 13. bis 17. Mai 2024 führt die econAN international GmbH im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), eine Geschäftsanbahnungsreise nach Estland durch. Es handelt sich dabei um eine projektbezogene Fördermaßnahme. Sie wird im Rahmen des Markterschließungsprogramms für KMU durchgeführt.
Kooperationspartner sind die Deutsch-Baltische Handelskammer (AHK Baltikum), die Initiative Leichtbau, der Cluster Neue Werkstoffe der Bayerischen Gesellschaft für Innovation und Wissenstransfer mbH sowie das Center of Maritime Technologies (CMT).
Die Reise richtet sich an alle Unternehmen, deren Technologiefelder, Fertigungsverfahren oder Materialien mit Leichtbau im Zusammenhang stehen. Wenn Sie nicht sicher sind, ob Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung geeignet sind, sprechen Sie uns bitte an!
Für die Teilnehmenden werden individuelle B2B-Gespräche mit potentiellen Kund/innen und Partner/innen in Estland organisiert. Diese werden im Vorfeld für jedes Unternehmen durch eine individuelle Geschäftspartnersuche ermittelt. Sie erhalten zudem eine umfangreiche Zielmarktanalyse und stellen ihr Leistungsportfolio dem lokalen Fachpublikum bei einer Fachkonferenz vor. Objekt- und Referenzbesuche runden das Programm ab.
Was ist eine Geschäftsanbahnungsreise?
Für die Projektteilnehmer*innen werden im Vorfeld individuell auf ihre Anforderungen zugeschnittene Geschäftsgespräche mit potenziellen Kooperationspartner*innen, Kund*innen und Branchenexpert*innen organisiert. In Vorbereitung auf die Reise erhalten sie eine Zielmarktanalyse, die auf die relevante Branche, deren Marktentwicklung, Vertriebsinformationen sowie die rechtlichen und steuerlichen Rahmenbedingungen auf dem estnischen Markt eingeht. Im Rahmen einer fachbezogenen Präsentationsveranstaltung stellen die deutschen Teilnehmenden ihre Leistungen, Produkte und Technologien dem lokalen Fachpublikum vor: Vertreter*innen der Wirtschaft, Verbänden, Verwaltung und Presse.
Marktchancen für deutsche Unternehmen
Mit nur ca. 1,3 Millionen Einwohner/innen ist Estland einer der kleinsten Staaten in der EU. Das Land ist jedoch Vorreiter der digitalen Transformation und hat sich mit den schnellsten Internetverbindungen in Europa und einer umfassenden Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung einen Namen gemacht. Estland verfügt über stabile, attraktive Rahmenbedingungen mit EU-Standards und -Normen und einer offenen Geschäftskultur. Die estnische Industrie ist hochgradig automatisiert und digitalisiert. Das baltische Land verfügt über gut ausgebildete Fachkräfte und bietet ein interessantes Umfeld für Forschung und Entwicklung. Es ist eng vernetzt im Ostseeraum und wirtschaftlich stark vom Außenhandel abhängig. Durch die enge Zusammenarbeit der drei baltischen Staaten ist Estland ein guter Standort um die Märkte in Litauen und Lettland mit zu bearbeiten.
Der Composites Markt zeichnet sich durch eine starke Heterogenität sowohl material- als auch anwendungsseitig aus. Als Querschnittstechnologie umfasst Leichtbau neben der Entwickung und dem Einsatz alternativer, leichterer Werkstoffe zudem den gesamten Produktlebenszyklus: von der Planung und Konstruktion über den Einsatz der Werkstoffe und die Auswahl der Methoden bis zur Produktion und Weiterverarbeitung der Bauteile. Entsprechend vielfältig sind die Zielbranchen dieser Reise. Leichtbautechniken werden nicht nur in den „klassischen“ Gebieten Fahrzeugbau und Mobilität, sondern auch im Bausektor, speziell im Infrastrukturbau. Branchen mit hohem Wachstumspotential in Estland umfassen die Bereiche Energieeffizienz, Chemische Industrie, Elektronik und Elektrotechnik, Transport und Logistik, Erneuerbare Energien und Nahrungsmittelverarbeitung. Gerade diese Branchen bieten ein hohes Potential für den Einsatz von Verbundwerkstoffen. Es dürfte ein Zusammenhang bestehen mit der Prognose der Europäischen Kommission, dass die estnischen Ausrüstungsinvestitionen 2023 um 2,4 Prozent und 2024 sogar um 3,9 Prozent steigen sollen. Grund hierfür ist laut EU-Kommission eine stärkere Nachfrage der Unternehmen nach energieärmeren Produktionsmöglichkeiten. Neben den Industriemaschinen in diesen Branchen ergibt sich aufgrund der lokalen Wirtschaftsstruktur ein besonders großes Marktpotential auch im Bereich von Verpackungs- und Textilmaschinen. Estland hat eine starke Bauindustrie und der Einsatz von Leichtbaumaterialien in Baumaschinen kann deren Effizienz, Manövrierfähigkeit und Sicherheit verbessern.
Deutsche Unternehmen, die Leichtbaumaterialien für Maschinen zur Energieerzeugung sowie Energiespeicher herstellen, haben gute Marktchancen in Estland. Die Regierung möchte bis 2030 den gesamten Strombedarf (rund 9,5 TWh) aus erneuerbaren Quellen decken. Windenergie ist für Estland die günstigste Möglichkeit, im großen Maßstab grünen Strom zu erzeugen. Dafür sollen u.a. neue Onshore- und Offshore-Windparks gebaut werden. Enefit Green AS wird beispielsweise bis 2025 vier Windparks mit einer Gesamtkapazität von rund 500 MW fertigstellen. Weitere Parks sind bereits projektiert.
Auch der Agrarsektor ist ein wesentlicher Bestandteil der Wirtschaft des Landes und hat einen Schwerpunkt auf Hightech-Lösungen und Präzisionslandwirtschaft. Deutsche Unternehmen, die Leichtbaukomponenten für die Konstruktion von Agrarmaschinen haben gute Exportchancen in Estland.
Vorläufiges Programm
Mittwoch 24.04.2024,
14.00-15.30: Vorstellung der Zielmarktanalyse (Webinar)
Montag, 13.05.2024
Vormittag: Individuelle Anreise nach Tallinn
Nachmittag: Auftaktveranstaltung
Dienstag, 14.05.2024
Unternehmensbesichtigung
Einzeltermine mit potentiellen Geschäftspartner/innen nach individuellem Terminplan
Mittwoch, 15.05.2024
Fachkonferenz: Verbundwerkstoffe in Deutschland und Estland – Entwicklungsperspektiven, Potentiale, Herausforderungen
anschließend Einzeltermine mit potentiellen Geschäftspartner/innen nach individuellem Terminplan
Donnerstag, 16.05.2024
Unternehmensbesichtigung oder Workshop mit der Tallinn University of Technology, School of Engineering
und Department of Materials and Environmental Technology
ggf. Weiterreise für weitere Einzeltermine
individuelle Feedback-Gespräche nach dem jeweils letzten Termin
Freitag, 17.05.2024
Individuelle Abreise
Teilnahme
Das Programm richtet sich insbesondere an KMU, Selbstständige der gewerblichen Wirtschaft sowie fachbezogene Freie Berufe und wirtschaftsnahe Dienstleistungsunternehmen mit Geschäftsbetrieb in Deutschland mit entsprechendem Branchenschwerpunkt. Bei der Vergabe der Teilnehmerplätze wird daher kleinen und mittleren Unternehmen Vorrang gegenüber Großunternehmen eingeräumt.
Das Projekt ist Bestandteil des BMWK-Markterschließungsprogramms für KMU und unterliegt den De-Minimis-Regelungen. Der Eigenanteil der Unternehmen für die Teilnahme am Projekt beträgt in Abhängigkeit von der Größe des Unternehmens:
- 500 EUR (netto) für Unternehmen mit weniger als 2 Mio. EUR Jahresumsatz und weniger als 10 Mitarbeitenden
- 750 EUR (netto) für Unternehmen mit weniger als 50 Mio. EUR Jahresumsatz und weniger als 500 Mitarbeitenden
- 1.000 EUR (netto) für Unternehmen ab 50 Mio. EUR Jahresumsatz oder ab 500 Mitarbeitenden
Teilnehmen können maximal 12 Unternehmen. Anmeldungen werden in der Reihenfolge des Eingangs berücksichtigt, wobei KMU Vorrang vor Großunternehmen haben. Reise-, Unterbringungs- und Verpflegungskosten werden von den Teilnehmenden selbst getragen. Für alle Teilnehmenden werden die individuellen Beratungsleistungen in Anwendung der De-Minimis-Verordnung der EU bescheinigt. Die Teilnehmenden erklären ihr Einverständnis, sich an zwei Befragungen zur Evaluierung des Geschäftsanbahnungsprojektes (am Ende der Reise sowie sechs bis acht Monate nach der Reise) zu beteiligen.
Eine Übersicht zu weiteren Projekten des Markterschließungsprogrammes für KMU finden Sie unter: www.gtai.de/mep
Anmeldeschluss: 29. Februar 2024
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Bild: ammar-andiko-6FlJ8vqS8Y0-unsplash